Die vierte Generation übernimmt die Führung
 

Ab Januar diesen Jahres übernimmt die 4. Generation den Staffelstab und die beiden Brüder stehen bereit FRITSCH in die Zukunft zu führen. Sebastian Fritsch wird als Geschäftsführer und Max Fritsch als kaufmännischer Leiter die Geschicke der Firma lenken. Hier stellen sich die beiden vor:

1. Was wolltet Ihr als Kind werden, was war Euer erster Berufswunsch?

Sebastian Fritsch: Da Fußball mein Leben schon mit Anfang drei geprägt hat, war mein allererster Berufswunsch Profifußballer zu werden…also wahrscheinlich der Wunsch vieler Jungs.

Max Fritsch: Mein erster Berufswunsch war bereits in frühen Jahren etwas mit IT, da ich immer schon sehr stark am Computer interessiert war. Nach meiner Ausbildung zum IT-Systemkaufmann konnte ich diesen Wunsch dann auch in der Firma durch meine Arbeit als Betreuer für unsere ERP-Software ausleben.

2. Habt Ihr Eure Laufbahn von Anfang an vor Euch gesehen?

Sebastian Fritsch: Bis zu meinem Ausbildungsbeginn im Jahr 2006 hatte ich hin und wieder die Idee in eine größere Stadt zu ziehen und dort meinen Lebensweg fort zu führen, aber eine Woche nach Ausbildungsstart wurde mir schlagartig klar: Das ist meine Zukunft! Bis heute muss ich sagen - richtige Entscheidung.

Max Fritsch: Nein, absolut nicht. Für mich war immer klar, dass ich mir etwas Eigenes aufbauen will. Nachdem ich dann meine Ausbildung in Saarbrücken erfolgreich abgeschlossen hatte, begann ich einen Ferienjob bei FRITSCH. Spätestens jetzt wurde mir klar, dass es ein echter Fehler wäre, die Arbeit in dem eigenen Familienbetrieb auszuschlagen. Ich erkannte sehr schnell, dass die Firma über die sonst am Familientisch immer nur wenig gesagt wurde, über die mein Bruder und ich - abgesehen von unseren wöchentlichen Besuchen in der Firma am Wochenende mit unserem Vater-  nur recht wenig wussten, ein viel größeres Unternehmen ist, als ich immer dachte. Für mich wurde schnell klar, dass wir ein Vorzeigebetrieb mit 100 Mitarbeitern, mit festen Strukturen und Abläufen, mit einer soliden Firmenphilosophie, einer tollen Perspektive für die Zukunft und einem Gefühl der Gemeinschaft und Sicherheit sind, wie ich es in meiner bisherigen beruflichen Laufbahn nicht erlebt hatte. Insofern wandelte sich meine Einstellung zu einer Karriere bei FRITSCH innerhalb von Tagen, wenn nicht sogar Stunden. Ich bereue diese Entscheidung bis heute in keiner Sekunde.

3. Wie war Euer bisheriger Werdegang?

Sebastian Fritsch: Ich habe hier im September 2006 meine Ausbildung als Industriekaufmann angefangen und nach zweieinhalb Jahren abgeschlossen. Danach startete ich mein Abenteuer „Amerika“, wo ich 3 Monate gewohnt, gelebt und gearbeitet habe. Rückblickend betrachtet wahrscheinlich die prägendste Erfahrung, die ich beruflich bis jetzt erleben durfte. Danach wurde dann langsam klar, ja ich will hier meinen eigenen Fußabdruck hinterlassen. Nach 10 Jahren Vertrieb fängt nun das Kapitel Geschäftsleitung an.

Max Fritsch: Wie bereits erwähnt, startete ich nach meinem Fachabitur direkt in die Lehre. Nach deren Abschluss studierte ich ein paar Semester, merkte aber schnell, dass mir das alles zu theoretisch ist und ich eher in die Praxis gehen will. In dieser Zeit kam es dann auch zu mehreren Ferienjobs, die meine Entscheidung nur bestärkten, das Studium abzubrechen und in die Praxis zu gehen. Eben um Dinge anzupacken und nicht jahrelang zu pauken um nachher zehn Lösungsansätze für ein Problem zu haben. Meiner Meinung nach ist unter anderem das Bauchgefühl eine verlässliche Stimme, auf die man bei Entscheidungen hören sollte.

4. Was schätzt Ihr daran, Geschäftsführer bzw. kaufmännischer Leiter zu sein?

Sebastian Fritsch: Eine interessante Frage…am meisten schätze ich die Möglichkeit hier eine Ära mit zu prägen und die Firma und das Team in eine erfolgreiche Zukunft zu führen.

Max Fritsch: Ich schätze an meiner neuen Position am meisten den Kontakt zu Menschen sowie das Entwickeln von Ideen und Strategien um bestimmte Probleme lösen zu können. Im betrieblichen Umfeld kann man in dieser Position durchaus auch mal exotische Ideen in die Tat umsetzen, die vielleicht an der klassischen Lehre vorbeigehen.
Außerdem denke ich, dass es bei aller Tradition, den etablierten Strukturen und Abläufen trotzdem immer Dinge geben wird, die besser gemacht werden können.

5. Ist kompetente Unternehmensführung überhaupt erlernbar?

Sebastian Fritsch: Ich würde sagen ja und nein. Einerseits kann man viele Dinge durch Erfahrung lösen und diese bekommt man mit der Zeit, andererseits glaube ich gehört ein Stück weit unternehmerische DNA dazu und diese hat man einfach im Blut.
Unternehmensführung bedeutet für mich aber auch zum großen Teil das Team in seine Entscheidungen mit einzubinden und zusammen Lösungsansätze zu erarbeiten. Meine Philosophie ist und wird es auch immer sein: Solange du als Team gut zusammen arbeitest und jedem mit Respekt begegnest, solange wird es der Firma auch gut gehen.

Max Fritsch: Sehr gute Frage. Ich bin mir sicher, dass du bei vielen Dingen die klassische Lehre heranziehen kannst um zu sehen, wie bestimmte Probleme in der Theorie gelöst werden können. Am Ende geht es aber immer um das bereits genannte Bauchgefühl – und das hast du eben oder du hast es nicht.
Deshalb würde ich die Frage mit Jein beantworten. Du kannst die Theorie vermutlich immer irgendwie umsetzen, wenn es dann aber an ganz praktische Probleme geht, hat man aus der Theorie oft trotzdem kein Patentrezept. Hier kommt es eben auf deine innere Stimme und dein Gespür für die Situation an. Das ist etwas, was uns unser Vater trotz, oder gerade wegen seiner soliden Ausbildung jeden Tag auf’s neue vorgelebt hat.

6. Darf ein Chef auch Schwächen zeigen?

Sebastian Fritsch: Klar, ein Chef ist auch nur ein Mensch. Ich persönlich kenne keinen Menschen, der keine Schwächen hat und ich finde es auch mehr als normal diese auch mal zu zeigen, manchmal hilft es Schwäche auch mal zuzulassen.

Max Fritsch: Ganz klar ja! Ich finde jeder Mensch hat Schwächen und es gibt niemanden, der keine Fehler macht. Deshalb sollte es auch einem Chef erlaubt sein Fehler zu machen, bzw. Momente der Schwäche zu haben. Im Endeffekt zählt, was zum Schluss rauskommt. Daran sollte man sich messen lassen, nicht an Einzelentscheidungen, die vielleicht auch mal in die Hose gehen können. Niemand hat eine Glaskugel, die ihm die Zukunft voraussagt.

7. Wie viel Freizeit habt Ihr und was macht Ihr damit?

Sebastian Fritsch: Ich bin der Ansicht, dass ein ausgewogenes Verhältnis von Arbeit und Freizeit sehr förderlich für den Erfolg eines Unternehmens ist, deshalb ist mir meine freie Zeit auch heilig.
Ich bin seit zwei Jahren Vater einer wundervollen Tochter und seit drei Jahren Ehemann einer wundervollen Frau, dementsprechend ist das Motto meiner Freizeit: Meine eigene kleine Familie! Ich versuche darauf zu achten, sobald ich aus der Firma gehe auch in meinem Kopf Feierabend zu machen (was nicht immer funktioniert). Ich versuche auch zu Hause das Thema Firma nicht auf den Tisch zu bringen. Jetzt müsste man mal meine Frau fragen, ob ich das gut hinbekomme.
Neben der Familie ist natürlich meine zweite Leidenschaft der Fußball, egal ob selbst aktiv zu kicken oder die zahlreichen Spiele meines „FC Schalke 04“ vorm Fernseher zu schauen. Seit kurzer Zeit zählt auch Tennis zu meinen Hobbys, wobei hier in letzter Zeit nicht mehr viel passiert, aufgrund von Zeitmangel.

Max Fritsch: Mittlerweile immer weniger, aber das gehört eben dazu. Auf der einen Seite habe ich meinen Arbeitsplatz, unsere Firma FRITSCH, die meinen Einsatz fordert. Aber in den späteren Abendstunden und vor allem am Wochenende ist da natürlich meine Familie, mit der ich einen Großteil meiner Freizeit verbringe. Für Hobbys ist da zumindest im Moment nicht mehr viel Zeit übrig.

8. Wann und wo könnt Ihr wirklich abschalten?

Sebastian Fritsch: Wenn ich im Sommer auf dem Balkon und im Winter auf der Couch mit meiner Frau sitze und unser kleines Monster im Bett ist, das ist sozusagen mein zweiter Feierabend des Tages.

Max Fritsch: Mit einem schönen Glas Wein bei einem selbstgekochten Essen mit meiner Familie am gemeinsamen Essenstisch kann ich am ehesten abschalten oder aber bei den mittlerweile recht seltenen Abenden die ich mit Freunden verbringe.