Die Mehrzahl aller Arzneimittel muss, um ihre volle Wirksamkeit entfalten zu können, in die Blutbahn gelangen. Dies geschieht in der Regel über den Mund, über den Darm, durch Einspritzen oder mittels Infusionen – und über die sog. „neuen Darreichungsformen“.

Dazu zählen z. B. die transdermalen Systeme (TTS), bei denen die Wirkstoffaufnahme über die Haut erfolgt, oder „mikronisierte Pulver”. Hierbei wird eine vorgegebene Dosis entweder über die Lunge (pulmonal) oder über die Nasenschleimhaut (nasal) inhaliert und über die Blutbahn verteilt.

Die für die verschiedenen Darreichungsformen unterschiedliche Bioverfügbarkeit wird hierbei u.a. durch die Partikelgröße von Trägersubstanzen oder des Wirkstoffes selbst deutlich beeinflusst, was u.a. hinsichtlich einer sinnvolle Dosierungsempfehlungen kritisch ist.

Partikel-Durchmesser

Pulver spielen als eigenständige Arzneiform inzwischen zwar nur noch eine untergeordnete Rolle. Als Ausgangsmaterialien für andere Arzneiformen sind sie jedoch nach wie vor wichtig. Neben ihrer Bedeutung für die Wirksamkeit von Arzneimitteln spielt die Partikelgrößenverteilung also auch im Produktionsprozess (u.a. Qualitätskontrolle) und der Entwicklung geeigneter Herstellungsverfahren und Herstellungsanlagen eine wesentliche Rolle.

Das unten gezeigte Beispiel für eine Partikelgrößenverteilung an Ampicillin, einem halbsynthetischen Antibiotikum aus der Gruppe der β-Lactam-Antibiotika (Penicilline), wurden jeweils unter Verwendung einer Kleinmengen-Dispergiereinheit in Hexan gemessen, da sich das Probenmaterial in Wasser und auch anderen Lösungsmitteln auflöst. Vor der eigentlichen Messung wurde eine extern angesetzte Suspension jeweils 30 Sekunden lang in einem Ultraschallbad vordispergiert.